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Schöne Grüße aus Bolivien!☺

Chaotische Autofahrten, Straßenhunde und Kühe, Schweine, Schafe, Pferde einfach neben der Straße, viele Menschen in traditioneller Kleidung (Cholitas und Cholitos), Müll, Straßenessen, Märkte, Schuheputzer, große Unterschiede zwischen Arm und Reich, Jongleure an Ampeln, eine Sicht auf Berge mitten in der Stadt, leben auf 2.500 Metern über dem Meeresspiegel, Toilettenpapier, das in den Mülleimer kommt, Trufis (Sammeltaxi als öffentliches Verkehrsmittel), warmes Klima, gastfreundliche Menschen. Kurz und knapp: Andere Umgebung, anderes Essen, andere Sprache, andere Menschen, anderes Land. BOLIVIEN.

 

Nach einer Woche bin ich endlich gut in meiner neuen Heimatstadt Cochabamba angekommen. Am Morgen des 23.1. habe ich meine Reise von Zuhause aus gestartet, von dort ging es zum Hamburger Hauptbahnhof, mit dem Zug Richtung Frankfurt und von Frankfurt mit dem Flugzeug nach Madrid, von Madrid nach Santa Cruz, von Santa Cruz nach La Paz und nach einem kurzen Aufenthalt in Gastfamilien von La Paz mit einem Reisebus weiter nach Sucre.

Nachdem wir ca. 51 Stunden unterwegs waren und ungefähr jede große Stadt in Bolivien einmal gesehen haben, sind wir unglaublich müde und gleichzeitig so beeindruckt im arrival camp in Sucre angekommen. In dem doch nur 3 Tage langen Camp (wir haben vorher gedacht es würde 1 Monat gehen), haben wir 8 neuen Freiwilligen die "alten" 12 Freiwilligen getroffen, die schon ein halbes Jahr hier in Bolivien in unterschiedlichen Städten wohnen. Es sind Freiwillige aus Österreich, der Schweiz, England, Japan und Deutschland. Es war super spannend Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam Zeit zu verbringen, in Boliviens Geschichte und Kultur einzutauchen und erstmal etwas anzukommen. Neben sämtlichen Gruppenaktivitäten, wie zum Beispiel einer Wanderung zu mehreren kleinen Wasserfällen, gab es auch einen kulturellen Abend, an dem jeder sein Land durch typische Redewendungen, Tänze, Lieder und typisches Essen und Trinken präsentiert hat.

Die meisten Freiwilligen sind noch einen Tag länger in Sucre geblieben, sodass wir noch mehr Zeit gemeinsam genießen konnten. Tagsüber haben wir uns die Stadt angeschaut und abends waren wir das erste Mal zusammen in einem Club, das war auch super lustig.

Erst am Montag sind Laura und ich mit Santiago, unserem Ansprechpartner, nach Cochabamba gefahren - wir sind übrigens die einzigen beiden Freiwilligen, die in Cochabamba leben. Cochabamba ist die 3. größte Stadt Boliviens und wird nicht umsonst "die Stadt des ewigen Frühlings" genannt - tagsüber haben wir meistens um die 20 Grad.

Laura und ich kommen in einem der 9 Häuser ("Casa Nazareth") aus unserem Projekt unter, wir wohnen im Hinterhaus und haben unser eigenes Bad und jeweils ein eigenes Zimmer. Im Haupthaus leben 13 Jungs, ca. 8-12 Jahre alt, die hier Selbstständigkeit erlernen und sich persönlich weiterentwickeln. Der Fokus liegt auf deren "emotionaler Erholung", da die meisten von ihnen schlechte Erfahrungen gemacht oder auf der Straße gelebt haben.

Dort befindet sich auch eine Küche - wir können selber entscheiden, ob wir mit den Jungen essen wollen oder selber etwas kochen möchten. Das Essen war bis jetzt aber immer sehr lecker, sodass wir das Angebot dankend angenommen haben. Die Jungs haben uns total lieb begrüßt, auch wenn unser Spanisch noch nicht gut ist und wir vieles noch nicht verstehen, unterhalten sie sich gerne mit uns, sind geduldig und total interessiert.

Mit den Jungs werden Laura und ich vermutlich jedoch nicht zusammen arbeiten, unsere Arbeit beginnt wahrscheinlich erst in zwei Wochen in einem anderen Haus, welches nur für Frauen und Mädchen gedacht ist. Diese Frauen wurden misshandelt oder gezwungen auf der Straße zu leben. Durch unser Projekt "Amanecer" haben sie nun ein Zuhause, erhalten Bildung und individuelle Therapien und können ein neues Leben aufbauen. Wahrscheinlich bleiben wir nicht nur in diesem Haus, sondern arbeiten dort, wo wir gebraucht werden.

Mit Laura verstehe ich mich wirklich gut, sie ist mir in vielen Punkten sehr ähnlich und ich bin wirklich froh sie bei mir zu haben.

Uns geht es hier ziemlich gut, Bolivien ist wirklich beeindruckend, besonders landschaftlich und kulturell - hier gibt es noch so viele "Cholitas y Cholitos", das sind indigene Menschen, die in traditioneller Kleidung herumlaufen. Auch wenn ich mich an einiges noch gewöhnen muss, zum Beispiel die chaotischen Autofahrten, bei denen sich nicht angeschnallt wird und keine wirklichen Vorfahrtsregeln bestehen, sondern das meiste nur durch Hupen gelöst wird, Straßenhunde und Straßenkinder, viel Müll und Toilettenpapier, das in den Mülleimer kommt, freue ich mich auf die nächsten Monate und bin gespannt, was noch alles auf mich zukommt!

Am Montag beginnt unser Spanischkurs und übernächstes Wochenende fahren wir nach Oruro, wo der Karneval ganz groß gefeiert wird. Ich melde mich bald wieder und sende ganz liebe Grüße aus Bolivien!


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